Glücklicher durch Sport – kann Bewegung uns wirklich ausgeglichener machen?
Viele Menschen betreiben Sport vor allem deswegen, weil sie dem heutigen Schönheitsideal entsprechen wollen. Das Ziel ist hauptsächlich ästhetisch, dass Sport auch gesund ist, wird oft als Nebengedanke behandelt.
Dagegen ist selbstverständlich nichts einzuwenden, doch um den Traumkörper zu erhalten, benötigt es regelmäßiges Training und viel Geduld – und manchmal die vielleicht bittere Erkenntnis, dass Sport viel kann, aber das Knochengerüst und die grundlegende Form unserer Körper ändern kann er nicht.
Wer also aus rein ästhetischen Gründen aufs Laufband steigt oder in die Kraftkammer geht, der gibt oftmals besiegt auf. Sei es, weil sich die Erfolge nicht so schnell einstellen wie erhofft, oder auch das härteste Training aus einem Apfeltyp keine Sanduhr macht und auf natürlichem Weg wird niemand zum Schwarzenegger.
Sport ist gesund! Aber was bedeutet das eigentlich?
Sport und Bewegung haben einen größeren Einfluss auf unsere körperliche und geistige Gesundheit als uns bewusst ist. Das hat vor allem mit den Hormonen und chemischen Botenstoffen zu tun, die unser Körper beim Sport produziert.
Die zwei bekanntesten Botenstoffe sind wohl Serotonin und Dopamin.
Serotonin und Dopamin – Glücklicher und entspannter durch Sport
Dopamin wird während körperlicher Betätigung ausgeschüttet. Wir werden wacher und motivierter, und auch unser Durchhaltevermögen steigt. Der Dopaminspiegel sinkt zwar nach dem Training wieder ab, dafür kommt nun das Serotonin zum Zug: Serotonin wirkt schmerzlindernd und stimmungsaufhellend. Es beruhigt, reduziert Stress und Angstzustände und reduziert sogar Hunger. Zusätzlich steuert Serotonin unseren Schlafrythmus, da Serotonin in unser Schlafhormon Melatonin umgewandelt wird.
Beim Sport werden Glückshormone und Endorphine ausgeschüttet, und die neutralisieren Stresshormone wie beispielsweise Cortisol und auch Adrenalin. Stresshormone fördern nicht nur Entzündungen und hemmen die Regeneration, sondern Cortisol blockiert auch die Fettverbrennung.
Allein für den positiven Effekt, den Sport auf unseren Hormonhaushalt hat, lohnt es sich, regelmäßig in die Sportschuhe zu schlüpfen. Doch Sport kann noch mehr.
Sportliche Bewegung, vor allem Laufen aber auch Yoga, optimieren den Lymphfluss und hat damit Einfluss auf eines der wichtigsten Systeme in unserem Körper. Da wir beim Sport tiefer und öfter atmen, kommt mehr Sauerstoff in unser Gehirn, das immerhin 20 % unseres Sauerstoffes braucht.
HGH und BDNF – Power für unser Gehirn
Zwei weniger bekannte, aber umso wichtigere Vorgänge bei sportlicher Betätigung ist die Produktion vom sogenannten „Schönheitshormon“ HGH (Human Growth Hormon) und die Ausschüttung von BDNF (brain derived neurotropic factor), das vor Alzheimer schützt.
HGH wird auch gerne als Anti-Aging Hormon bezeichnet, da es dem Allterungsprozess der Zellen entgegenwirken und die Zellregeneration unterstützen kann. Zusätzlich hilft es beim Fettabbau und dem Muskelwachstum – ausreichende Motivation für eine Sporteinheit in der Woche mehr, wie wir finden.
BDNF schafft wiederrum neue Verbindungen im Gehirn. Studien zeigen, dass zwischen 20 und 40 Minuten Training den BDNF um 30% erhöhen. Es wird mit besserer Konzentrationsfähigkeit und Erinnerungsvermögen in Verbindung gebracht.
Regelmäßige körperliche Bewegung kommt also unserem Schlafrhythmus zugute, macht uns entspannter, steigert unsere Motivation und verbessert die Regenerationsfähigkeit von Zellen und hilft uns auch dabei, geistig fit zu bleiben.
Mehr als ein guter Grund also, regelmäßig Sport zu betreiben – ganz abseits vom Schönheitsideal.
In unserem Artikel „Stress lass nach“ kannst du dir übrigens noch ein paar Tipps für deine Selfcare Routine holen und mehr über die Wichtigkeit von Schlaf und Sport und Bewegung als Stresskiller lesen!